In diesen Tagen wird sehr viel über Arigona und ihr Schicksal berichtet, analysiert kommentiert.
Meine erste Reaktion war mich zu schämen ..
Ich habe bisher bewusst nicht über sie geschrieben, weil ich nichts von leeren Phrasen, Worthülsen halte.
Wollte auch keine Nachahmerin von manche hervorragende Kritiker_innen werden.
Andererseits kann ich mein Wut und Enttäuschung über meine Wahlheimat immer noch kaum in Worte fassen.
Ich kam in dieses Land mit voller Hoffnung und Vertrauen, ich habe seine Neutralität und Menschliche Asylpolitik im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention hochgeschätzt.Ich fühlte mich sicher und geborgen hier.
Ich hatte gemocht die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der hier lebenden Menschen. Habe hier Freundeskreis und Heimat gefunden.
Das ist lange her. Es hat sich seit dem vieles verändert.
Nein, nicht nur Arigona! Es begann viel früher. Es gab aber noch breite Widerstand.
Ich erinnere mich noch sehr gut ans Lichtermeer oder später an die Donnerstagsdemos
Was is los seit dem? Warum sind so viele gleichgültig geworden?
Ich konnte es nie und will auch nicht länger zusehen, wie meine nunmehrige Heimat zu Grunde geht!
Es ist höchste Zeit wieder auf die Straße zu gehen, uns wieder zu organisieren! Für die Menschlichkeit, für einander, für UNS!
Ich begrüße daher den Aufruf am 1. Juli auf dem Heldenplatz gemeinsam aufzuzeigen:
SO NICHT! nicht mit UNS! GENUG ist GENUG!
Es ist untragbar das Schweigen seitens der Politik, jetzt sind WIR, die Zivilgesellschaft gefragt! Ich freue mich auf die breite Unterstützung aus der Kunst, Kultur und Journalismus, frage mich aber gleichzeitig: braucht es erst die Prominenz dafür, damit die Menschen endlich aufwachen?
Ich bin am 1. Juli am Heldenplatz. Machen wir uns sichtbar und hörbar!
Wer wenn nicht wir, wann wenn nicht jetzt?
Ich zähle auf Euch!